Was kaum wer weiß: Es ist ein Kampf. Zwischen uns, den Bildern, und den Fenstern. Und natürlich kann ich das nur aus meiner Sicht sagen. Aber angefangen haben die. 

Mit dem Konzept, zugegebenermaßen, aber auch mit dem Ärger. Den kleinen Eifersüchteleien, den ersten Beleidigungen, schließlich dem offenen Hass. Dabei könnten wir, was mich angeht, auch einfach ko-existieren. Wir tun’s ja sowieso. Aber wahrscheinlich haben Bilder einfach etwas, was den Fenstern fehlt. 

Fenster haben dafür so viel, was uns fehlt. Echtes Licht, zum Beispiel. Abwechslung. Bestenfalls werden sie auch mal geputzt. Und sie sind nötig, allein das: Die Leute brauchen ja Fenster, Bilder sind Luxus dagegen. 

Aber was auch stimmt: Ein Fenster guckst du anders an. Beziehungsweise: Da guckst du durch. Das ist wie Luft für dich, Luft, die bestenfalls noch die Temperatur im Raum hält. Bilder dagegen sieht man wirklich, und wahrscheinlich sind sie darauf neidisch, die Fenster, wahrscheinlich möchten sie einmal so gesehen und erkannt werden von den Leuten wie wir. 

Was ich aber eigentlich nur sagen wollte: Wir haben Konjunktur, wir Bilder, seltsamerweise. Jetzt, wo kaum noch wer rausgeht, will auch kaum wer rausgucken. Und das ist natürlich schön für uns, verschärft aber den Konflikt. Dabei ist unsereins doch letztlich nur Fenster mit anderen Mitteln! Aber mach das mal einer Scheibe klar. Die will gar nicht zuhören. Das geht da rein und da raus.